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.: BIOS spezial  :.  
Info: Ich möchte hier nur einen kleinen Einblick (nicht für Spezialisten und Fachleute) in die Funktionsweise des BIOS geben. Wer sich intensiver damit beschäftigen will, ist mit entsprechender Fachliteratur besser bedient.
.: Kleine BIOS Kunde :.
Deutschsprachige Literaturempfehlungen für diejenigen die sich intensiver mit dem BIOS beschäftigen wollen kann ich leider keine machen. Es gibt leider zu viele und zu viel davon sind für den Normaluser einfach nicht geeignet. Entweder weil am Thema vorbei geschrieben wurde oder weil vieles unverstaändlich ist.
Die Bedeutung des BIOS für den PC oder "Die Seele des Ganzen"
Das BIOS (Basic Input Output System) gehört zu den wichtigsten Bestandteilen des IBM-PC.
Es ist die Schnittstelle zwischen Hardware und der Software.
Aufgaben, die das BIOS erfüllen muss, sind unter anderem der Selbsttest und die Initialisierung des Computersystems.
Außerdem erfolgt die Initialisierung der Komponenten beim Einschalten und ggf. die Bereitstellung von Routinen, die es erlauben, die Systemkomponenten zu steuern und mit ihnen Daten auszutauschen.
Das BIOS muss so programmiert sein, dass es mit der Hardware konfliktfrei zusammenarbeitet.
Im allgemeinen ist es aus diesem Grund nicht möglich das BIOS beliebig auszutauschen.
Obwohl die Anpassung an die Hardware erfolgt, ist die Schnittstelle zur Software immer die gleiche.
Damit ist gewährleistet, dass diese auf jedem PC-System (IBM-kompatibel) funktioniert.
Das Arbeitsprinzip des BIOS
Beim Start erfolgt der POST (Power On Self Test), die System-Initialisierung und die Boot-Routine.
Danach der Runtime-Service mit Hardware-Interrupt und Dienstprogrammverwaltung.
Die Hardware-Interrupt- und Dienstprogrammverwaltung sind die eigentliche Schnittstelle zwischen Hardware und Software. 
Ja wo steckt es denn, das BIOS?
Der Hauptteil des BIOS zusammen mit dem dazugehörigen Konfigurationsprogramm, dem Setup, befindet sich auf einem oder zwei ROM-Bausteinen (üblicherweise EPROMs oder EEPROMs; siehe Glossar) auf dem Motherboard. Auf manchen Boards gibt es ein doppeltes BIOS. Eines davon als Ersatz für den Ernstfall.
Der POST (Power On Self Test) hat nichts mit der Post zu tun ;-)
Der Power On Self Test erfüllt die Aufgabe, die zentrale PC-Hardware und Hardware-Erweiterungen zu testen und zu initialisieren.
Am Anfang steht eine Sprunganweisung zu den POST-Routinen des BIOS.
Der Test beginnt immer bei der CPU, wenn dieser Test nicht erfolgreich ist, wird das System normalerweise angehalten.
Dann wird eine Checksumme über das BIOS gebildet und mit der im BIOS gespeicherten verglichen.
Genauso wird mit dem batteriegepufferten CMOS-RAM der Echtzeituhr verfahren.
Danach erfolgen diese Tests, deren Reihenfolge verschieden sein kann.
Test und Initialisierung DMA-Controller
Test und Initialisierung Tastatur-Controller
Test  die ersten 64 KB des RAMs
Test und Initialisierung Interrupt-Controller
Test und Initialisierung Cache-Controller
Danach werden die verschiedenen Hardware-Erweiterungen getestet.
Das es die Aufgabe des POST ist, Fehler im System festzustellen, werden auch ggf. Fehlermeldungen ausgegeben (siehe bei den einzelnen BIOS).
Wenn der POST erfolgreich beendet ist erlaubt das BIOS den Zugriff auf die Hardware, mit ihr Daten auszutauschen und sie zu steuern.
Der Umfang der Funktionen ist abhängig von den vorhandenen BIOS-Erweiterungen, reicht aber aus um die notwendigsten Fähigkeiten des IBM-PCs zu nutzen.
Das BIOS und seine Konfiguration
Da jeder PC über eine andere Hardwarekonfiguration verfügt, ist es notwendig, dass das BIOS entsprechende Infos über das System erhält.
Dafür stellt es ein Konfigurationsprogramm, das Setup, zur Verfügung, welches es erlaubt bestimmte Einstellungen, die die Hardware betreffen vorzunehmen.
Das beginnt bei der Uhrzeit, geht über Festplatten, Speicherbausteine, Plug&Play bis zu den Chipsätzen des Board und der Passwortsicherung.
Die Setup-Programme der jeweiligen Hersteller unterscheiden sich stark voneinander.
Man sieht das an der Anzahl, der manchmal textlich unsinnig abweichenden Optionen und der Menügestaltung.
Ich habe allerdings berechtigte Zweifel, dass dies dem/der User/in besonders zuträglich ist.
Plug & Play, oder der Weg durchs Tal der Tränen
Plug and Play ist (soll sein) ein Standard für PC-Hardware und Software, der von der Plug and Play Association definiert wird, um die Hardwarekonfiguration zu vereinfachen und das problemlose Starten des Rechners zu gewährleisten.
Für das PnP-BIOS sind daher unter anderem folgende Ziele gesetzt worden:
maximale Unterstützung von PnP Komponenten
volle Kompatibilität zu nicht PnP Komponenten
Erkennung (Isolation), Nummerierung und Konfiguration von PnP Karten
dynamische PnP Hardware Konfiguration durch Software (z.B. OS)
Systemereigniserkennung und -behandlung
Runtime Configuration Support
BIOS Routinen, die es ermöglichen, der rufenden Software Informationen über PnP Komponenten zur Verfügung zu stellen, und diese zu konfigurieren (ein für den Programmierer sehr wichtiger Teil).
Erkennung von PnP Hardware Ereignissen, und deren Behandlung zur Laufzeit
(z.B. wenn eine Einsteckkarte ausgewechselt wurde).
Mit Plug and Play bietet sich bestimmt eine sehr gute Möglichkeit, Hardware Installationen zu vereinfachen. Allerdings müssten dann alle Komponenten den PnP-Standard unterstützen. Billig- und Ramschware hält sich garantiert nicht an den Standard. Es gibt aber hin und wieder auch bei den "Guten" Ausreißer. Außerdem muss aber auch das Betriebssystem in der Lage sein die Funktionalitäten des PnP zu nutzen. Die meisten tun dies auch, obwohl es hie und da noch Probleme gibt.
Stand: 01.01.2007
.: © hans-peter schulz :.