Irgendwann kommt für jeden der Zeitpunkt, wo er vor der
ernsthaften Frage steht, komme ich mit meinem alten BIOS und allen
technischen Neuerungen zurecht. Der PC ist gekauft und erfährt
laufend Veränderungen. Neue Festplatten, neue Laufwerke, neue
Grafikkarten und dann noch ein neuer Prozessor. Jetzt schlägt die
Stunde des BIOS-Upgrades. |
Warnung! Verschiedene Mainboardhersteller
bieten Live Updates oder Flashprogramme für Windows an. Davon rate
ich, auf Grund der vielen E-Mails die ich erhalte, ausdrücklich ab.
Machen Sie Ihr BIOS Update möglichst nur unter DOS (von DOS
Systemdiskette oder CD booten) ohne jeglichen Treiber. Im übrigen
halte ich diese Angebote für nicht sehr seriös bei einem
Betriebssystem das immer und jederzeit abstürzen kann.
Ich übernehme keine Verantwortung für Schäden die Sie verursachen.
Jeder ist für sich selber verantwortlich. Bevor Sie laienhaft Murks
bauen, versichern Sie sich unbedingt der Unterstützung einer
Fachfrau oder eines Fachmanns.
Vergessen Sie nicht sich vor jeder Änderung des BIOS das BIOS Setup
ausdrucken zu lassen bzw. aufzuschreiben. Der Ausdruck funktioniert
nicht wenn der Drucker am USB Port angeschlossen ist und auch nicht
ab Award/Phoenix Version 6.0. |
Ausdrucken der BIOS Setup
Sie wissen ja, Murphy......! Gehen Sie dazu in das einzelne
BIOS-Menü und drücken Sie die 'Druck' - Taste (neben F12). Manche
Drucker speichern nur zwischen, hier müssen Sie die
Papierauswurftaste drücken, dann klappt´s. Wenn Ihr AMI-BIOS ist
für eine solche Aktion zu alt (vor 1995) ist, dann hilft Ihnen das
Sharewareprogramm AMI-Setup weiter. Es gibt nur ein BIOS bei dem
das ausdrucken nicht klappt, das ist das AMI-Win-BIOS und ab
Version 6.0 auch das Award BIOS. Wobei man Award 6.0 mit
Nadeldruckern ausdrucken kann. Des weiteren ist ein Ausdruck dann
nicht möglich wenn Sie einen Drucker am USB Port angeschlossen
haben. Hier hilft nur aufschreiben oder ggf. den Drucker am
Parallelport anschließen. Es lohnt sich. Eine weitere Möglichkeit
ist, vor dem Update mit der Digitalkamera die einzelnen Setups zu
fotografieren und dann auszudrucken.
Geht's überhaupt?
Zuerst müssen Sie natürlich wissen, ob ein Update auf Ihrem Board
möglich ist. Dies gilt besonders für ältere Modelle, die meistens
noch mit einem sogenannten EPROM BIOS ausgestattet sind. Erst bei
einem BIOS das in einem EEPROM steckt klappt ein Update. Also erst
PC auf und auf dem Board nachschauen. Mehr Infos finden Sie auf
meiner Homepage unter BIOS Brenn-Service.
Brauche ich wirklich ein Update?
Ganz am Anfang steht die Frage, muss ich unbedingt mein BIOS
erneuern. Sei es, weil Sie eine "Bastlernatur" sind, oder weil Sie
in Ihrem PC ein BIOS haben, welches kaum Einstellungen zulässt,
welche die Performance verbessern. Es kann natürlich auch sein,
dass Ihr Rechner überhaupt nicht die Leistung bringt, die er mit
Normaleinstellungen bringen könnte. Möglich ist aber auch, das
andere Komponenten Einstellungen verlangen, die Ihr BIOS nicht
anbietet. Überlegen Sie es sich aber genau. Nicht jedes Update
bringt die Vorteile die man sich wünscht.
Woher?
Es gibt meiner Meinung nach einen Grundsatz den man unbedingt
beherzigen sollte. Holen Sie sich Ihr Update nur beim
Motherboard-Hersteller bzw. beim Hersteller des Rechners.
Treffen Sie bitte folgende
Maßnahmen: Machen Sie sich eine Kopie Ihres CMOS, da werden
alle BIOS Einstellungen gespeichert. Sie können diese Kopie
z.B. mit Norton Utilities erstellen, oder nehmen ein kostenloses
Programm wie z.B. von CMOS dann CMosSave, CMosRest oder CMosChk
auswählen. Das Programm ist sehr bedienungsfreundlich. Weitere
Programme finden Sie im Internet, wenn Sie nach "cmos backup"
suchen. Empfehlen würde ich auch, dass Sie sich von den
Einstellungen noch einen Ausdruck machen. Sie wissen ja,
Murphy......! Gehen Sie dazu in das einzelne BIOS-Menü und drücken
Sie die 'Druck' - Taste. Manche Drucker speichern nur zwischen
(z.B. HP Deskjet 540), hier müssen Sie die Papierauswurftaste
drücken, dann klappt´s. Wenn Ihr AMI-BIOS ist für eine solche
Aktion zu alt (vor 1995) ist, dann hilft Ihnen das
Sharewareprogramm AMI-Setup weiter. Es gibt nur ein BIOS bei dem
das ausdrucken nicht klappt, das ist das AMI-WINBIOS. Dies gilt
mittlerweile auch für das Award BIOS Version 6.0 und das vereinigte
Award/Phoenix BIOS. Der Ausdruck funktioniert auch nicht wenn der
Drucker am USB Port angeschlossen ist. |
Jetzt wird's ernst
Bevor Sie an die etwas heikle Aufgabe gehen Ihr BIOS zu bearbeiten,
müssen Sie natürlich wissen was Sie für ein Mainboard haben. Das
wichtigste was Sie brauchen ist die
BIOS-Identifikationsnummer.
Diese Nummer sehen Sie kurz nach dem Start Ihres Computers, beim
Hochfahren unten auf dem Bildschirm. Diese Nummer gibt Ihnen
Auskunft über Ihre Hauptplatine, den Chipsatz und noch mehr. Halten
Sie mit einem Druck auf die "Pausetaste" den Bootvorgang
an.
|
Screen |
Erklärung |
<Logo> |
|
AMIBIOS © 1994
American Megatrends Inc. |
<- BIOS
Hersteller |
BIOS Release
123112994 |
<- Release
Nummer |
|
|
© American
Megatrends Inc |
|
51-0102-005123-00111111-101094-AMIS123-P |
<- BIOS ID
String (seit 1991) |
DINT-1123-04990-KB |
<- BIOS ID
String (von 1986 bis 1990) |
|
Sie sehen jetzt, von wem das BIOS ist und auch die dazugehörige
Nummer. Eine Möglichkeit ist es folgende Seite aufzurufen:
http://www.wimsbios.com/ (Wims BIOS-Page) für AWARD und AMI-BIOS
Besitzer, die andere direkt zu Ihrem BIOS-Hersteller zu gehen. Mit
etwas Glück und Geduld finden Sie auch Ihr persönliches BIOS.
Sie müssen sich auf jeden Fall mit der notierten Nummer
beschäftigen und dann das gleiche zugehörige BIOS-Upgrade
finden.
Beispiel: Sie haben ein AWARD BIOS mit folgender Nummer..
04/01/97-i430TX-W83977TF-2A59IC39C-00
Anhand des letzten Zahlenblocks 2A59I können Sie
feststellen, das Ihr Board einen TX-Chipsatz hat, C3 sagt Ihnen, dass es von Chaintech stammt
und 9C-00 identifiziert den
genauen Board Typ
Beispiel: Sie haben ein AMI-BIOS mit folgender Nummer.
51-0102-1101-00111111-101094-AMIS123-P
Der dritte Block zeigt 1101 (Hersteller Sunlogix).
Die erste Zahl dieses Blocks gibt auch noch Auskünfte: |
1, 2, 8, oder ein Buchstabe |
es handelt sich um kein in Taiwan hergestelltes
BIOS |
3, 4, oder 5 |
es ist ein AMI Motherboard |
50 oder 6 |
es ist kein AMI Motherboard |
9 |
es ist ein Evaluation BIOS für taiwanesische
Produzenten. |
|
Das heißt, wenn Sie Ihr Board genau erkennen wollen. sollten
Sie unter Umständen dem Hersteller eine E-Mail schicken, damit er
Ihnen weiterhilft.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Revisionsnummer, welche
Sie am besten von Ihrem Board ablesen. Gegebenenfalls finden Sie
dort auch noch weitere Angaben, die Ihnen weiterhelfen.
Das Ganze ist ein mühseliges, aber einmaliges Zusammensuchen. Wenn
Sie dann alle nötigen Angaben haben, brauchen Sie zukünftig nicht
mehr suchen und alles ist einfacher.
Eine gute Adresse, aber mit Kosten verbunden, ist: MR-BIOS:
http://www.mrbios.com. Hier können Sie ein BIOS erhalten, was an
Funktionsumfang beispielhaft ist. Schauen Sie einfach mal nach, ob
Ihr Board dort zu finden ist. Details finden Sie unter:
BIOS-Identifikation links im Menü.
Identifikationsnummern finden Sie auf folgenden
Seiten: |
AMI-BIOS: http://www.wimsbios.com/ AMI
bietet auf seiner Homepage ein kleines Programm zum auslesen
an. |
Award BIOS: http://www.wimsbios.com/ oder
direkt bei Award |
Hier kann man sein Mainboard über die
Bestückung identifizieren: http://www.motherboards.org/ |
Wenn Sie auf dem Mainboard eine FCC-ID
aufgedruckt habe, sind Sie hier richtig:
http://www.fcc.gov/oet/fccid/ |
Es gibt noch eine Möglichkeit, das
BIOS mit Hilfe des Programms ctbios von c´t auszulesen und so
eventuell an den Namen des Boardherstellers zu kommen. |
|
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Suche
der FCC-ID
Diese ist entweder auf dem Board aufgedruckt oder es ist ein
Aufkleber angebracht. Haben Sie dies gefunden, können Sie über
http://www.fcc.gov/oet/fccid/ den Hersteller herausfinden. Finden
Sie auf den Chips kryptische Kürzel, nachstehend die
Erläuterung: |
HY = Hyundai www.hei.co.kr |
HYB = Siemens www.infineon.com |
IBM = IBM www.chips.ibm.com |
KM = Samsung www.samsungsemi.com |
KSV = Kingmax www.kingmax.com |
LG = LG Semicon |
M5M = Mitsubishi
www.mitsubishichips.com |
MB = Fujitsu www.fujitsumicro.com |
MSM = Oki www.okisemi.com |
MT = Micron www.micron.com/mti |
PDC = Hitachi
semiconductor.hitachi.com |
V = Mosel Vitelic www.moselvitelic.com |
TC = Toshiba www.toshiba.com |
TMS = Texas Instruments www.ti.com |
µPd/NEC = NEC
www.ic.nec.co.jp/memory/index_e.html |
|
Identifikation der Phoenix Boards Beispiel:
2A59IZ1DC-00 (Z1 ist die ID) |
ID |
Hersteller |
ID |
Hersteller |
ID |
Hersteller |
a0 |
asustek |
a1 |
abit |
a2 |
atrend |
a3 |
bcom |
a8 |
adcom |
ad |
anson |
ak |
aaeon |
ak |
advantech |
am |
acme |
ax |
achitec |
b0 |
biostar |
b2 |
boser |
c3 |
chaintech |
d0 |
dataexpert |
d1 |
dtk |
d4 |
dfi |
d7 |
daewoo |
dj |
darter |
e1 |
ecs |
e3 |
efa |
ec |
enpc |
f0 |
fic |
f1 |
flytech |
f2 |
flexus |
f3 |
full-yes |
f8 |
formosa |
f9 |
redfox |
g0 |
giga-byte |
g3 |
gemlight |
g5 |
gvc |
g9 |
global |
ga |
giantec |
i3 |
iwill |
i9 |
icp |
ic |
inventec |
ie |
itri |
j1 |
jetway |
j3 |
jbond |
k1 |
kaimei |
kf |
kinpo |
l1 |
luckstar |
l7 |
lanner |
l9 |
luckytiger |
m2 |
mycomp |
m3 |
mitac |
m4 |
microstar |
m8 |
mustek |
mh |
macrotek |
n0 |
nexcom |
o0 |
icean |
p6 |
protech |
p8 |
proteam |
pa |
epox |
pn |
procomp |
ps |
palmax |
q0 |
quanta |
q1 |
qdi |
r0 |
rise |
r9 |
rsaptek |
s2 |
soyo |
s5 |
shuttle |
sa |
seanix |
se |
smt |
sh |
sye |
sm |
superpower |
sn |
soltek |
sw |
s&d |
t4 |
taken |
t5 |
tyan |
tg |
tekram |
tj |
totem |
tp |
commate |
u1 |
usi |
u2 |
uhc |
u3 |
umax |
u4 |
unicorn |
v3 |
pc-partner |
v5 |
vision |
w0 |
win |
w5 |
winco |
w7 |
winlan |
x5 |
arima |
y2 |
yamashita |
z1 |
zida |
|
Identifikationsstring auslesen
Der Autor des Buches "Das BIOS-BUCH" Alle Metzlar (
http://www.xs4all.nl/~matrix/menu.html ) hat mir freundlicherweise
ein kleines Programm zur Verfügung gestellt, mit dem Sie von der
DOS-Ebene aus, das BIOS auslesen können. Sie finden es auf meiner
Homepage.
Wenn Ihr BIOS keine Identifikationszeile ausgibt, dann versuchen
Sie mal folgendes:
Gehen Sie auf die DOS-Ebene und geben Sie folgende Befehle ein:
Debug "RETURN"
d f000:e000 "RETURN"
Jetzt sollten auf dem Bildschirm die ersten 128 ausgelesen Byte
erscheinen. Mit jeder weiteren Eingabe:
D "RETURN"
erscheinen weitere 128 Byte. Sie brauchen jetzt nur noch die
Informationen aufschreiben. Sie bekommen, wenn alles geklappt hat,
den Hersteller und die Versionsnummer und das Datum ausgegeben.
Sicherheit ist alles
Sie sollten sich in jedem Fall eine bootfähige Sicherheitsdiskette
erstellen, auf der sich das Installationsprogramm, das alte
BIOS-Image und eine Batch-Datei, welche das Programm startet
befindet. Das AMI-BIOS kann auch ein Image von einer nicht
bootfähigen Diskette einlesen. Wie Sie die Diskette zu erstellen
haben, sagt Ihnen auch das Installationsprogramm.
Wie geht's weiter?
Wenn Sie die notwendige Software haben, sollten Sie sich zuerst
ausführlich mit den beigefügten Readme Dateien
beschäftigen.
Dann sollten Sie versuchen eine bootfähige Rettungsdiskette mit
einer Batch-Datei und dem BIOS-Image zu erstellen. Denn wenn was
schief läuft, stehen Sie sonst im Regen.
Prüfen Sie nochmals, ob alle Datenangaben übereinstimmen, ob alle
Versionsnummern richtig sind. Bei manchen Boards müssen Sie auch
vorher den Schreibschutzjumper für den BIOS-Block in die richtige
Stellung bringen (im Handbuch nachschauen).
Manche BIOS-Versionen bzw. deren Installationsroutinen prüfen
bestimmte Softwaremarkierungen, die Aufschluss über den Motherboard
und BIOS-Typ geben.
Wenn alles korrekt ist, folgen Sie den Anweisungen des
Update-Programms, welches zum Updaten benötigt wird und das Sie
ggf. direkt von Ihrem Motherboard oder BIOS Produzenten
erhalten.
Manches BIOS lässt sich nur updaten, wenn die Diskette unter DOS
5.0 oder 6.x formatiert wurde. Soll bei Gigabyte vorkommen. Auf dem
Board GA 6BXC ist übrigens weder ein Jumper zu setzen noch ein
"Enable Flash" oder ähnliches einzustellen, um das Update
durchzuführen.
Grafikkarten - SCSI-Hostadapter -
Modems
Für das BIOS von Peripheriegeräten, gilt im Prinzip das gleiche,
wie für das System-BIOS.
Grafikkarten
Die wenigsten älteren Grafikkarten haben ein Flash-ROM oder EEPROM.
Sie finden diese meistens auf Karten der Mittelklasse. Sie holen
sich das entsprechende Programm beim Hersteller und folgen den
Anweisungen. Die neueren Karten gibt es fast nur noch mit BIOS,
zumindest ab der mittleren Preisklasse. Sie sollten beim Updaten
unbedingt den Angaben des Herstellers folgen.
SCSI-Hostadapter
Mit dem BIOS dieser Produkte können Sie verschieden Konfigurationen
durchführen, und mit dem Update ist es möglich höhere Transferraten
einzustellen oder bestimmte Probleme zu beheben. SCSI-Adapter
können Sie per Hotkey anweisen, das eigene BIOS zu ignorieren.
Damit können Sie Ihren Rechner mit fehlerhaftem SCSI-BIOS starten.
Sie können hier auch mit einer Diskette booten und den Fehler
beheben.
Modems
Bei Modems gibt es normalerweise keine Probleme, wenn Sie den
Anweisungen des Herstellers folgen. Sollte was schief laufen, kein
Problem, einfach neu updaten. |
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